Donnerstag, 20. November 2008

Renten sollen steigen

Die rund 20 Millionen Rentner können sich im nächsten Jahr auf eine höhere Rente freuen. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) kündigte an, 2009 werde es "eine bessere Rentenerhöhung geben als in diesem Jahr". Auf der anderen Seite sollen die Beiträge konstant gehalten werden.

Grund für das Rentenplus sei die gute Lohnentwicklung 2008. Genaue Zahlen wollte Scholz nicht nennen. Zuvor hatte sich das Kabinett mit der Entwicklung der Renten im Rentenversicherungsbericht beschäftigt.
Der Schätzerkreis der Rentenversicherung hatte im Oktober ermittelt, dass die Altersbezüge zum 1. Juli 2009 um 2,75 Prozent steigen könnten. In diesem Jahr war die Rente um 1,1 Prozent gestiegen.

Scholz sagte weiter, am Ziel, die Beiträge bis 2020 unter 20 Prozent zu halten, werde man festhalten. Bis 2011 werde der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung bei 19,9 Prozent bleiben. Vorschläge, die Schwankungsreserve abzusenken, erteilte Scholz mit Blick auf die Wirtschaftskrise eine Absage. Zu einem Zeitrahmen der Angleichung der Renten in Ost und West wollte sich der Arbeitsminister nicht detailliert äußern. Dies sei eine „gesamtstaatliche Diskussion“, die gerade stattfinde.

Für das Jahresende 2008 wird laut Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung mit einer Rücklage von 15,7 Mrd. Euro in der gesetzlichen Rentenversicherung gerechnet. Ende 2007 betrug diese 11,5 Mrd. Euro. Dem Bericht zufolge lag der durchschnittliche Gesamtrentenbetrag bei Männern bei 960 Euro im Westen und 1009 Euro im Osten. Bei den Frauen waren es in den westlichen Ländern 655 Euro und im Osten 852 Euro. Grund dafür sind die längeren Arbeitszeiten in den neuen Ländern. Zudem waren in der ehemaligen DDR mehr Frauen berufstätig.

Männer aus den neuen Bundesländern kamen 2007 durchschnittlich auf 45 Beitragsjahre zur Rentenversicherung. Das sind knapp fünf Jahre mehr als die Beitragszeiten westdeutscher Männer. Die durchschnittlichen rentenrechtlichen Zeiten bei den Frauen lagen im Osten um über elf Jahre höher als in den alten Ländern. Frauen im Westen kamen auf durchschnittlich 26,3 Jahre Beitragsjahre gegenüber 37,7 Jahren für Frauen aus den neuen Bundesländern.

Im Unterschied dazu liegt das Netto-Haushaltseinkommen der Rentner im Osten im Durchschnitt unter dem verfügbaren Einkommen der westdeutschen Rentner. So verfügten 2007 im Westen Ehepaare über 65 Jahren über ein monatliches Nettoeinkommen von 2350 Euro (im Osten 1937 Euro), alleinstehende Männer von 1568 Euro (Ost: 1188 Euro) und alleinstehende Frauen von 1201 Euro (Ost: 1152 Euro) je Monat. Das Haushaltseinkommen der Rentner ist laut Bundesregierung im Westen deshalb höher, weil sie häufiger über Einkommen aus Betriebsrenten, Versicherungen, Spareinlagen oder Immobilien verfügen.

(Quelle: welt.de)

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